Algorithmische Klanginstallation für die Ausstellung Die Schauende – Her Gaze Unsettled von Linda Nasdalack im Rahmen der Gruppenausstellung DON‘T DREAM IT‘S OVER.
Der auf Interviews basierende fotografische Essay beschäftigt sich mit Konzepten wie gesellschaftlichen Normativen und psychischen Verletzungen. Durch die experimentelle Arbeit mit dem fotografischen Material beschreibt er das äußerlich Unsichtbare.
Aufbauend auf diese Herangehensweise erweitert die Klanginstallation die Erfahrung der Arbeit im Raum. Als Ausgangspunkt diente das Interviewmaterial, aus dem fragmentarisch Elemente rausgegriffen und kompositorisch umgesetzt wurden. So gibt es sprachkompositorische Stücke, die aus einem einzelnen Satz entstanden sind, wobei das gesagte in musikalische Form übersetzt wird. Sprachwolken hüllen die Besuchenden ein; Nähe und Distanz werden hör- und spürbar. Stille ist dabei ein weiteres wichtiges Element, sowie non-verbale Äußerungen, wie Husten, Räuspern oder Schlucken.
Die komponierten Fragmente wurden durch eine selbstgeschriebene Software in Max/MSP – die auf stochastischen Verfahrensweisen beruht – ständig neu miteinander in Beziehung gesetzt und ergeben so einen immer neuen Bedeutungszusammenhang. Diese Form der non-linearen Erzählweise ermöglicht auch eine starke Beziehung zu der visuellen Ebene, da in die Betrachtung sich verändernde akustische Reize mit einfließen und die Rezipierenden so ihre eigenen Verknüpfen und Erfahrung in das Erleben stärker mit einbringen können.
Algorithmische Klanginstallation, 4-Kanal
Künstlerhaus Dortmund, 18. – 20. März 2022
